Aufhören soll man, wenn es am schönsten ist. Dieser Spruch beinhaltet Wehmut, aber auch viel Weisheit. Etwas beenden in einer Phase, die gute, erfreuliche Erinnerungen hinterlässt. Solche Erinnerungen werde ich an die Zeit meiner Katzenzucht haben.

25 Jahre lang bestimmten die Katzen mein Leben mit. Was eher halbherzig als „Gag" gedacht war, faszinierte mich immer mehr. Schließlich setzte ich mir zum Ziel, die Silbertabbys zu verbessern und neue Linien zu begründen, - zwei Dinge, die das damalige Establishment für nicht möglich hielt. Der Weg war hart und dornenreich, wie ich wiederholt beschrieben habe. Aber er brachte auch viel Erfreuliches. Freude über die kleinen Fort-Schritte, Überraschungen in Form von neuen, nicht geplanten Farben, die plötzlich da waren, weil ein gemixter Genpool sie möglich machte.

Im vorigen Jahr reifte nun der Entschluss, mit der Katzenzucht aufzuhören. Ich kenne Züchter, die an so einem Punkt alle Tiere kastrierten, teilweise dann abgaben in gute Hände, oder aber die Kastraten behielten. Nach all den Jahren der Aufbauarbeit konnte ich das nicht. Dieser Gedanke, das Erreichte absichern zu müssen und zu wollen, hielt mich sowieso schon länger in der Zucht als ich ursprünglich wollte. So wandte ich mich an befreundete Züchter mit der Frage, ob sie eventuell Interesse hätten an meinen jüngeren Zuchtkatzen und -katern. Sie hatten, und begeisterten noch weitere Züchter, sich dieser schwierigen Aufgabe zu stellen.

Vor allem die Fortführung der Goldentabby-Zucht lag mir am Herzen. Die Varietät war noch sehr jung, Züchter begeisterten sich wohl für besonders schöne Exemplare, aber die Verantwortung für den weiteren Auf- und Ausbau der Zucht wollte niemand so recht übernehmen. So war ich sehr froh, dass ich durch Vermittlung einer Freundin Züchter fand, die erwachsene goldene und blue-goldene Zuchttiere von mir übernahmen. Da nicht alle Tiere in einer Hand sind hoffe ich sehr, dass die Goldentabby-Zucht sich stabilisieren und behaupten kann. Auch Silbertabbys gab ich an Züchter, froh, dass gerade die mit dem neuen Blutanteil der Zucht erhalten blieben. So genieße ich nun mit meinen „Oldies" mein Rentnerdasein. Meine „Jüngsten" sind acht Jahre alt, mein Ältester 15. Sie erinnern mich an eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte.

Noch immer bekomme ich Anfragen nach bestimmten Farben. Ich gebe dann die Adressen und Telefonnummern derjenigen weiter, die mit meinen Samtpfoten die Zucht fortsetzen. In den ersten Jahren, in denen ich noch den Überblick habe, kann ich auch noch mit Ratschlägen dienen, -- sofern erwünscht.

Fragen zur Zucht beantwortet Maria Wellmeyer unter Telefonnummer 05481/82250